"[…] dem klassischen Angriff, der sich auf stärkste Wirkung des Vorbereitungsfeuers und volle Ausnützung der Möglichkeiten von Panzerverbänden in Zusammenarbeit mit der Flugwaffe stützt […]"
"Es ist anzunehmen, dass nach der Überwindung des Widerstandes in der Grenzzone gepanzerte und motorisierte Verbände versuchen, unter Ausnützung ihrer Feuerkraft, Beweglichkeit und Schockwirkung tief in das Landesinnere einzudringen, um strategisch wichtige Räume in Besitz zu nehmen."
"Würden Atomwaffen eingesetzt, so wären die geschlagenen Breschen gross und hätten daselbst - im Gegensatz zum bisherigen Kampfverfahren in einem bestimmten Umkreis eine plötzliche und weitgehende Ausschaltung des Verteidigers zur Folge."
Bundesrat (1960). Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Organisation des Heeres (Truppenordnung).
"In Verbindung mit dem klassischen Angriff […] gelangt heute auch das Verfahren der Infiltration zur Anwendung. Bei diesem Verfahren sickern gegnerische Kräfte im Schutze von Nebel und Dunkelheit durch Lücken des Kampfdispositivs in die Tiefe der Abwehrzone ein. Zusammen mit den in der Frontangreifenden Kräften nehmen sie nach Besammlung überraschend den Kampf im Bücken des Verteidigers auf."
"[…] können Aktionen von Saboteuren Unsicherheit hervorrufen und einer allmählichen Zermürbung des Widerstandswillens Vorschub leisten."
"Im Falle eines Angriffes einer gegnerischen Macht muss, je nach Absicht des Gegners, mit Terrorangriffen durch Geschosse mit oder ohne Atomladung auf die Kampfgebiete und die Bevölkerung, mit Bombenangriffen […] gerechnet werden."
"Es ist dabei der Einsatz aller Mittel, mit Einschluss von Atomwaffen, zu erwarten. Im Zuge des Angriffes gegen die Grenzabschnitte dürften gleich-zeitig auch wichtige Verkehrsknotenpunkte und Flugplätze im Innern des Landes unter Beschuss genommen werden."
"Dem Gegner ist es heute möglich, in grösserem oder kleinerem Ausmass mit Luftlandetruppen Fronten und starke Geländehindernisse zu überspringen."
Bundesrat (1960). Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Organisation des Heeres (Truppenordnung).Klicken Sie auf die Symbole auf der Karte, um Informationen über die verschiedenen Angriffsformen zu erhalten.
Pierre Musy war von 1963-1967 Chef des Schweizer Nachrichtendienstes (Untergruppe Nachrichtendienst und Abwehr). In seinen Ausführungen wurde ein Vernichtungsschlag gegen die Zivilbevölkerung für möglich gehalten. Musy stufte jedoch einen solchen direkten Angriff als wenig wahrscheinlich ein, er hielt es für wahrscheinlicher, dass die Schweiz indirekt vom Kriegsgeschehen in Europa betroffen wäre.